Stuttgart (pb) - Der unabhängige Fahrgastverband PRO BAHN Baden-Württemberg fordert Bund, Land und DB AG auf, die vielen kurzen Dieselstrecken im Land zu elektrifizieren. Diese Form der E-Mobilität würde den Bahnverkehr wesentlich attraktiver machen. Der Aufwand dafür wäre gering.
Lückenschlüsse im E-Netz
"Die Bahninfrastruktur in Baden-Württemberg gleicht einem Flickenteppich", sagte der Landesvorsitzende von PRO BAHN Baden-Württemberg, Stefan Buhl, am Freitag. Die Elektrifizierung relativ kurzer Dieselabschnitte würde enorme Verbesserungen bringen. Solche Lückenschlüsse im E-Netz sind rasch umsetzbar, die Kosten überschaubar.
Beispiele in Baden-Württemberg
Als Beispiel nannte Buhl den Bahnverkehr in der Relation Stuttgart-Freiburg. "Als wäre die Baden-Frage noch aktuell, gibt es heute keine einzige Direktverbindung zwischen Stuttgart und Freiburg", so Buhl. Denn zwischen diesen beiden Städten läuft der Verkehr über einen großen geografischen Umweg, nämlich über die Neubaustrecke Stuttgart-Bruchsal und weiter über Karlsruhe. Würde neben dem bereits finanzierten Abschnitt Neustadt/Schwarzwald-Donaueschingen auch die kurzen Abschnitte Villingen-Rottweil und Immendingen-Tuttlingen elektrifiziert, wäre alternativ der geografisch direkte Reiseweg möglich. Damit würden vor allem Verkehrsanbindungen im Südschwarzwald und in der Baar revolutioniert. Andere Beispiele solcher Lückenschlüsse sind die Strecken Tübingen-Horb und Freudenstadt-Hausach.
E-Mobilität auf der Schiene
Derzeit wird E-Mobilität nur im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie erörtert. Besserer, weil elektrischer Bahnverkehr hätte ebenfalls gesamtgesellschaftliche Auswirkungen. "Schneller und direkter Verkehr auf der Schiene entlastet die Straßen und die Umwelt", so Buhl abschließend.
Kontakt:
Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Tel. 0170/3077110letzte Aktualisierung: 11/2024