Stuttgart (pb) - Die Liberalisierung des Fernbusverkehrs sieht der Fahrgastverband PRO BAHN kritisch. Natürlich ist es grundsätzlich zu begrüßen, bequem und kostengünstig mit dem Fernbus reisen zu können. Allerdings beruhen die vermeintlichen Vorteile auf massiven Wettbewerbsverzerrungen zulasten der Bahn, so die Fahrgastvertreter.
Die auf den ersten Blick günstigen Fahrpreise der Fernbusse beruhen vor allem darauf, dass diese noch nicht einmal eine Maut bezahlen müssen. Dem besonders umweltfreundlichen Verkehrsträger Eisenbahn hingegen wird ein großer Teil seiner Wegekosten über Trassen- und Stationsentgelte belastet.
Nicht nur, dass die Bahn im Fernverkehr sich gegen den Luftverkehr, der mit Mehrwertsteuerfreiheit im internationalen Verkehr, steuerfreien Treibstoffen und subventionierten Regionalflughäfen gepäppelt wird, erwehren muss, kommt nun auch ein unfairer Wettbewerb mit den Fernbusunternehmen hinzu.
Ob die Fahrpreise am Ende wirklich so günstig sind, wird sich weisen: Fahrgastrechte gibt es keine für die Busfahrgäste.
Hinzu kommt die fehlende Integration in die üblichen Auskunftssysteme für den öffentlichen Verkehr; durchgehende Fahrausweise für Anschlussfahrten gibt es keine; statt täglichem Taktverkehr von Früh bis Spät nur Rosinenpickerei im Fahrplan. "Man darf gespannt sein, mit welchen Argumenten die Politik zukünftig gegen die Streichung von IC- und ICE-Zügen protestieren will, wenn die Fernbusse fahren dürfen, wann sie wollen, wie sie wollen, wo sie wollen", so Buhl, Landesvorsitzender von PRO BAHN Baden-Württemberg.
Kontakt:
Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Tel. 0170/3077110, buhl@pro-bahn-bw.deletzte Aktualisierung: 11/2024