Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) am Donnerstag mitteilte, wird sie ab Dezember 2019 einen besseren Fahrplan als bislang vorgesehen für die Bahnlinien rund um Miltenberg bei der Westfrankenbahn (WFB) bestellen.
„Das ist eine gute Nachricht: Zwischen Miltenberg und Aschaffenburg bedeutet dies beträchtliche Verbesserungen,“ kommentiert Matthias Beß vom Fahrgastbeirat der Westfrankenbahn und Sprecher von PRO BAHN Main-Tauber.
Nach Amorbach wird damit die geplante Verschlechterung des Fahrplans am Vormittag zurückgenommen. Ebenso in Richtung Wertheim, wo dann ein Zug mehr als heute (anstatt einer weniger) verkehren soll.
Gerade von und nach Aschaffenburg wird kräftig aufgestockt: Die Regionalbahn soll künftig an allen Tagen stündlich fahren, am Wochenende bedeutet dies eine Verdopplung der Fahrten gegenüber heute. Dazu wird es tagsüber weiterhin den Regionalexpress alle zwei Stunden geben, der montags bis freitags zum stündlichen Angebot verdichtet wird. Bislang gibt es diese Züge nur in einzelnen Lagen in der Hauptverkehrszeit und in Lastrichtung, noch dazu oft in sehr geringem Abstand zu den Regionalbahnzügen. „Zukünftig wird man zu den größeren Halten entlang der Strecke tatsächlich etwa jede halbe Stunde in Aschaffenburg und umgekehrt abfahren können, was einen enormen Fortschritt für die Attraktivität des Angebots darstellt,“ so Beß. „Es bleibt zu hoffen, dass die Kapazitäten der Züge auch entsprechend ausgebaut werden.“
Damit kommen Segnungen in den Landkreis Miltenberg, die laut bayerischer Staatsregierung eigentlich seit 1996 im ganzen Land selbstverständlich sind (unter dem Markenbegriff „Bayern-Takt“). „Freude ist durchaus angebracht, aber für Euphorie kommt die Maßnahme einfach über 20 Jahre zu spät,“ meint Beß. „Konsequent wäre, wenn diese Verbesserungen jetzt wenigstens kurzfristig in Kraft gesetzt würden.“
Große Löcher im Fahrplan bleiben auch nach dieser Aufstockung auf den Linien nach Seckach und Wertheim bestehen, insbesondere abends und am Wochenende. „Hier besteht weiter Handlungsbedarf,“ so Beß.
Da die Politik in Sachen umweltfreundlicher Mobilität derzeit ansprechbar sei, ruft er die Bürger zu entschlossenem Handeln auf: „Weitere Verbesserungen werden umso wahrscheinlicher, je mehr das vorhandene Angebot nachgefragt wird. Jeder sollte überprüfen, welche Fahrten auch mit der Bahn erledigt werden können, gerade auch in der Freizeit.“ Die „Abstimmung mit der Fahrkarte“ müsse zukünftig unbedingt häufiger zugunsten des Öffentlichen Verkehrs ausfallen. Dann sei alles möglich.
WFB-Fahrgastbeirat und PRO BAHN Main-Tauber wollen sich weiter für eine progressive Angebotspolitik einsetzen, die letztlich allen Verkehrsteilnehmern nützen würde. Beß: „Wer Zug fährt, produziert keinen Stau und braucht keinen Parkplatz.“
letzte Aktualisierung: 11/2024