(Stuttgart (pb)) — Der unabhängige Fahrgastverband PRO BAHN fordert seit vielen Jahren mehr Mittel für die Schiene. Die nun von MP Kretschmann angestoßene Debatte um eine Nahverkehrsabgabe ist aus Sicht von PRO BAHN überfällig.
"Endlich spricht ein Politiker das aus, was allen klar ist", zeigte sich Stefan Buhl, der Landesvorstand von PRO BAHN Baden-Württemberg, erleichtert. "Es ist seit Jahrzehnten offenkundig, dass der Öffentliche Nahverkehr unterfinanziert ist. Bahnen sind bequem, schnell, sicher, zuverlässig. Aber sie leiden daran, dass die Kapazitäten aus dem letzten Jahrhundert erschöpft sind."
Buhl kritisierte, dass die Straßen seit Jahrzehnten schneller wachsen als das Schienennetz. Buhl weiter: "Die zahlreichen Kosten des Straßenverkehrs zahlen wir alle über Steuern, während der Nahverkehr vor allem von den Bahn- und Buskunden bezahlt wird." Buhl warnte zugleich vor den üblichen Reflexen. "Ich höre schon wieder das Lied vom Untergang des Autolandes Baden-Württemberg. Aber in den großen europäischen Städten gibt es viel schärfere Einschnitte zu Lasten der Autofahrer. Wegen einer Nahverkehrsabgabe wird kaum ein Auto weniger verkauft. Vielmehr schützt die Abgabe vor dem städtischen Auto-Kollaps. Und sie ermöglicht ein Wachstum auf der Schiene.
Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Tel. 0170/3077110, buhl@pro-bahn-bw.de
letzte Aktualisierung: 11/2024