Stuttgart (pb) - Licht und Schatten sieht der unabhängige Fahrgastverband PRO BAHN Baden-Württemberg bei den angekündigten Verkehrskonzepten auf der Südbahn. Während der RE-Verkehr zwischen Ulm und Friedrichshafen verdichtet wird (4 statt 3 Züge in 2 Stunden), zeichnet sich im Regionalbahnverkehr weiterhin kein zukunftsfähiges Konzept ab.
In den vor wenigen Tagen erst veröffentlichten "Empfehlungen der ÖPNV-Zukunftskommission Baden-Württemberg" https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/PDF/Ziel-_und_Maßnahmenempfehlungen_der_ÖPNV-Zukunftskommission.pdf soll "zu den gängigen Verkehrszeiten [..] als fachliche Zielsetzung [...] in der Fläche ein 30-Minuten-Takt angestrebt" werden. Genau davon ist im Regionalbahnverkehr (der für den Alltag der Menschen weitaus wichtiger als der langlaufende RE-Verkehr ist) weiterhin keine Rede. Anstelle einer durchgehenden RB zwischen Ulm und Friedrichshafen im Halbstundentakt droht weiterhin das unsinnigste Konzept: Jeweils ein Stundentakt auf beiden Hälften der Südbahn mit einer halben Stunde Versatz in Aulendorf bzw. bis auf Weiteres sogar mit einer Lücke zwischen Aulendorf und Biberach.
Die regelmäßigen Verspätungen des IRE Basel-Ulm (zukünftig nur noch Basel-Friedrichshafen) werden kräftig aufgerundet und in den neuen Fahrplan geschrieben. Ob er dadurch stabiler wird, wird sich zeigen (ein Teil der Fahrzeitverlängerungen dient ja nicht der Entspannung des Fahrplans, sondern kompensiert die langsameren Fahrzeuge). Es mag teilweise Verbesserungen bei manchen Anschlüssen geben, aber ob die ausreichen, um das Angebot mit zusätzlichem Umstieg und 20 Minuten mehr Fahrzeit insgesamt attraktiver zu machen, wird sich zeigen. Die Abstimmung wird mit den Füßen erfolgen.
Auch auf der Südbahn darf das Kleingedruckte nicht übersehen werden: Die IRE-Linie Stuttgart—Lindau wird aus schwer nachvollziehbaren Gründen ab 2022 bis 2025 in Friedrichshafen "gebrochen" vulgo auf diesen Abschnitt eingekürzt.
Kontakt:
Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Tel. 0170/3077110, buhl@pro-bahn-bw.de
letzte Aktualisierung: 11/2024