Kirchheim,12.11.04, JS - Als vorbildlich bezeichneten Verkehrsexperten des Fahrgastverbandes PRO BAHN das Ringzug-System. Vertreter des Landesverbandes besuchten vergangenen Samstag den Ringzug und testeten ihn - unter Führung des HzL-Betriebsleiters Frank von Meissner - auch in der Praxis. Das Urteil der kritischen Fahrgastvertreter fiel überwiegend positiv aus, insbesondere hinsichtlich Pünktlichkeit, Komfort und Sauberkeit der Züge sowie der Freundlichkeit des HzL-Personals. Einige Detailprobleme seien aber noch zu verbessern.
Was in den vergangenen zwei Jahren mit dem Ringzug geschaffen wurde, sei landesweit, ja vielleicht sogar bundesweit einmalig und vorbildlich: "Mit dem Ringzug wurde in einem stark ländlich geprägten Verkehrsraum ein S-Bahn-ähnliches Verkehrssystem geschaffen, das dem öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) eine völlig neue Qualität verschafft hat", so Josef Schneider, der PRO BAHN - Landesvorsitzende. Damit sei der ÖPNV nun eine echte und überzeugende Alternative zum Auto, so der Landesvorsitzende weiter. Dass die Entscheidung für den Ringzug "goldrichtig" gewesen sei, zeigten die erfreulich hohen Fahrgastzahlen, von denen der HzL-Betriebsleiter gegenüber den Pro Bahn-Vertretern berichten konnte: Eine Zählung im Frühsommer hätte 8.000 tägliche Fahrgäste ergeben. Mit den geplanten Verbesserungen im Fahrplan ab Dezember hoffe die HzL, diese Zahlen auf über 10.000 steigern zu können.
Von der regen Frequentierung konnten sich die PRO BAHN -Vertreter anschließend auf einer Fahrt im fahrplanmäßigen Ringzug überzeugen. Besonders zwischen Tuttlingen und Aldingen sowie zwischen Rottweil und Villingen sei der Zug fast vollständig ausgelastet gewesen.
Besonders positiv fiel den kritischen Fahrgastvertretern bei der Fahrt die Pünktlichkeit und Sauberkeit der Züge sowie die gute Fahrgastinformation durch die freundlichen HzL-Triebwagenführer auf.
Bei der Information zum Tarif sowie beim Fahrscheinkauf wurden hingegen noch kleinere Mängel identifiziert. Obwohl der Ringzug durch gut abgestimmte Anschlüsse an den überregionalen Bahnverkehr schnelle Verkehrsverbindungen in alle Richtungen biete, könne der Fahrgast keinen durchgehenden Fahrschein lösen, der auch im Anschlusszug gilt - beispielsweise ab Bräunlingen oder Trossingen nach Stuttgart. Diesen unhaltbaren Zustand gelte es so rasch wie möglich zu beseitigen, indem auch weiter entfernte Ziele außerhalb der Ringzug-Verkehrsverbünde ins Sortiment der Ringzug-Fahrkartenausgaben einbezogen werden.
Trotz dieser Detailmängel lobte PRO BAHN auch das Engagement der Landkreise, das in dieser Ausprägung einmalig sei, sowie die Zuschüsse des Landes. Die Gelder seien aber gut angelegt, da ein guter ÖPNV zunehmend ein wichtiger Standortfaktor sei und die Lebensqualität erheblich verbessere.
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Josef Schneider, Vorsitzender Pro Bahn-Landesverband Baden-Württemberg
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letzte Aktualisierung: 11/2024