Kirchheim/Teck, 17.06.06, JS - Nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN lassen sich Teile der im Haushaltsbegleitgesetz vereinbarten Kürzungen der Regionalisierungsmittel durch gezielte Investitionen in das Streckennetz auffangen.
Als Beispiel nannte der Landesvorsitzende Josef Schneider die Südbahn Ulm-Friedrichshafen, wo aufgrund zu langer Fahrzeiten Anschlüsse verpasst werden. Um dies auszugleichen, verkehren zur Zeit zusätzliche Züge. Mit der seit Jahren überfälligen Elektrifizierung und einigen wenigen Streckenausbauten könnten alle Halte des Regionalexpress bedient und trotzdem sämtliche Anschlüsse in Ulm und Friedrichshafen erreicht werden. Als weiteres Beispiel solcher durch Investitionen ersetzbarer Verkehre nennt PRO BAHN einige Regionalbahnen zwischen Plochingen und Wendlingen. Da für den parallel verkehrenden Regionalexpress aufgrund fehlender Fahrzeit der geplante Halt in Wernau teilweise nicht realisiert werden kann, müssen diese zusätzlichen Regionalbahnen verkehren.
Nach Ansicht der Fahrgastvertreter bekommt das Land aus der Erhöhung der Mehrwertsteuer ausreichend Mittel, um ein solches Investitionsprogramm ausstatten zu können. Gleichzeitig hat ein solches Programm eine nachhaltige Wirkung auf den Arbeitsmarkt.
Auf mittlere Sicht sieht der Fahrgastverband erhebliches Einsparpotenzial, wenn das Land regionale Schienenstrecken in eigene Verantwortung übernehmen würde. Erfahrungsgemäß sind durch regionale Verantwortung deutlich kostengünstigere Lösungen beim Betrieb von Schienenstrecken erreicht worden. Als positive Beispiele nannte Schneider das Karlsruher Stadtbahnsystem AVG, die Hohenzollerische Landesbahn HzL oder die Südwestdeutsche Eisenbahn-gesellschaft SWEG.
Verantwortlich für den Inhalt: Josef Schneider, Vorsitzender Pro Bahn-Landesverband Baden-Württemberg
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letzte Aktualisierung: 11/2024