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28.01.2007

PRO BAHN: Land hat kein klares Konzept zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs

Kirchheim/Teck, 28.01.07, JS - Mit großer Sorge reagiert der Fahrgastverband PRO BAHN auf die jetzt veröffentlichen Detailpläne zu Kürzungen im vom Land Baden-Württemberg verantworteten Schienenverkehr.

"Was uns dabei völlig fehlt, sind klare Aussagen, welche Ziele die Landesregierung mit dem Schienennahverkehr verfolgt", kritisiert der Landesvorsitzende Josef Schneider. "Die Schuld nur auf die Bundesregierung und die gekürzten Gelder zur Finanzierung des Regionalverkehrs zu schieben, ist zu kurz gegriffen" sagt Schneider und fordert statt dessen die Entwicklung von Zukunftskonzepten.

Benötigt wird die klare Definition eines landesweiten Fahrplanangebotes und eine langfristig angelegte Finanzierung. Wiederkehrende Kürzungen im Fahrplan zerstören sonst auf mittlere Sicht die Grundversorgung des öffentlichen Verkehrs.

Mit dem Integrierten Taktverkehr ist in den letzten Jahren ein Mobilitätsangebot geschaffen worden, das eine echte Alternative zum Auto darstellte. Nun wird ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem Autofahrer vermehrt auf dieses Angebot umsteigen, damit begonnen, dieses System auszuhöhlen.

Die jetzt angekündigten Streichungen erscheinen weitgehend ohne klares Konzept. Im Bereich Singen entfallen wichtige Züge des Schülerverkehrs, im Taubertal zwischen Lauda und Wertheim wird das Angebot auf einen 2-Stunden-Takt reduziert und damit das lokal verankerte Marketing für den Fahrradtourismus massiv gestört. Auf der stark belasteten Linie Tübingen - Stuttgart entfallen gut belegte Züge des Berufsverkehrs, der morgendliche Betriebsbeginn wird um eine Stunde nach hinten verschoben. Auf der Südbahn werden empfindliche Lücken in das Netz der Regionalbahnen geschnitten, weil Züge auf dem mittleren Teil zwischen Biberach und Aulendorf ersatzlos gestrichen werden.

"Wir akzeptieren, dass auch im öffentlichen Verkehr das Geld der Steuerzahler effizient ausgegeben werden muss", so Schneider. Dies kann aber nicht durch unkoordinierte Zugstreichungen erfolgen. Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung sieht der Fahrgastverband durch Nutzung des Wettbewerbs unter den Anbietern von Schienenverkehrsleistungen, schlankere und bessere Organisation der Finanzierungs- und Organisationsstrukturen sowie eine Verbesserung der Marktposition des öffentlichen Verkehrs.

In verschiedenen Projekten in Baden-Württemberg und der gesamten Bundesrepublik konnte gezeigt werden, wie durch effiziente Organisation, Kundennähe und ein optimales Angebot wirtschaftliche und gleichzeitig fahrgastfreundliche Verkehre zum Erfolg führen. Als Beispiele nennt PRO BAHN die Stadtbahn Karlsruhe, den Ringzug, den Seehas oder auch die Schwarzwaldbahn. "Wichtig ist ein langfristiges Konzept und nicht kurzfristiges Reagieren", so der Fahrgastverband.

Verantwortlich für den Inhalt:

Josef Schneider, Vorsitzender Pro Bahn-Landesverband Baden-Württemberg

Kontakt: Josef Schneider 0160 / 7025154

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letzte Aktualisierung: 11/2024