Kirchheim/Teck, 05.02.07, JS - Angesichts der anstehenden Kürzungen im Schienennahverkehr des Landes fordert der Fahrgastverband PRO BAHN, diese auszusetzen und zu überarbeiten. "Offensichtlich ist der Zeitdruck so groß, dass es an vielen Stellen zu massiven Problemen kommen wird", befürchtet der Landesvorsitzende Josef Schneider aus Kirchheim.
Auf die Schiene ausgerichtete Stadtbusverkehre, Schüler- und Berufspendlerbezie-hungen funktionieren auf einmal nicht mehr, weil der entsprechende Zug plötzlich ausfällt oder die Abfahrtszeit verschoben wird. Für manche Arbeitnehmer, besonders aus dem Billiglohnsektor kann das die Existenz bedrohen, wenn der Arbeits-platz nicht mehr erreichbar ist und der private PKW als Alternative nicht vorhanden ist.
In vielen Regionen Baden-Württembergs verschlechtert sich das Zugangebot drastisch. Wer beispielsweise nach Wertheim fahren will, muss in Stuttgart bereits um 17:04 abfahren, danach besteht künftig keine Verbindung mehr. Fernpendler nach Spaichingen müssen die Landeshauptstadt entweder um 18:18 verlassen oder bis nachts um 22:25 warten. "Damit verabschiedet sich Baden-Württemberg von der Erfolgsgeschichte Schienennahverkehr", ärgert sich Schneider.
Der Fahrgastverband erwartet, dass durch Ausschreibung aller Schienenstrecken und eine bessere Organisation ein attraktiveres Angebot für den gesamten öffentlichen Verkehr im Land geschaffen werden kann, das zusätzliche Fahrgäste anzieht. "Ein wirtschaftlicherer Betrieb bei gleichzeitig kundenfreundlichem Angebot ist durchaus möglich", ist sich PRO BAHN sicher. Dazu sei aber ein langfristig angelegtes Konzept notwendig. Kurzfristige Streichungen einzelner Züge führen häufig zu einer Abwärtsspirale und erhöhen tendenziell die Kosten für das Land.
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Josef Schneider, Vorsitzender Pro Bahn-Landesverband Baden-Württemberg
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letzte Aktualisierung: 11/2024