Bad Schussenried, 4.10.2007 - Weitgehend ungehört verhallte die Bitte an die Abgeordneten der Landkreise Biberach und Ravensburg um Unterstützung des Antrags von PRO BAHN, die im Juni 2007 gestrichenen Regionalbahnen zwischen Aulendorf und Biberach wenigstens teilweise wieder einzusetzen. Der Fahrgastverband PRO BAHN forderte dies auf der Fahrplankonferenz am 1. Oktober 2007 in Ulm, um damit die schlimmsten Lücken im Berufs- und Schülerverkehr zwischen Aulendorf und Biberach wieder zu schließen.
Zur Erinnerung: Mit den Kürzungen zum sog. kleinen Fahrplanwechsel am 10. Juni 2007 wurde der Regionalbahnverkehr zwischen Aulendorf und Biberach drastisch zusammengestrichen, was zu einer faktischen Teilung des Nahverkehrs der Südbahn in eine Nord- und Südhälfte geführt hat.
Seither ist es für Berufspendler fast unmöglich, mit der Bahn von Süden her in die Industriegebiete Biberach-Süd, -Nord und Warthausen zu gelangen bzw. von Norden her nach Weingarten oder Ravensburg. Die Berufsschüler kommen vom Berufschulzentrum in Biberach-Süd nicht mehr vernünftig zurück Richtung Süden.
Das Schweigen der Landtagsabgeordneten Peter Schneider und Rudolf Köberle ist umso unverständlicher, als PRO BAHN mit dem Antrag beim Land offenbar offene Türen einrennt. So ist laut Aussage des Innenministeriums eine generelle Rücknahme der Fahrplankürzungen aus Finanzierungsgründen zwar illusorisch, eine punktuelle zur Verbesserung im Berufs- und Schülerverkehr dagegen sehr wohl möglich.
Konkret sind für den Lückenschluss im Berufs- und Schülerverkehr zwischen den Landkreisen Biberach und Ravensburg zumindest die folgenden 6 Regionalbahnen notwendig:
- RB 22603 (UL ab 6.08), RB 22619 (UL ab 15.16 Uhr) und RB 22623 (UL ab 17.16 Uhr),
- RB 22606 (Aulendorf ab 6.48), RB 22622 (Aulendorf ab 15.52) und RB 22628 (Aulendorf ab 17.52).
Deren Wiedereinsetzung scheitert bislang an der Finanzierung. Mit dieser Begründung wurde der Antrag von PRO BAHN abgelehnt. Manfred Blumenschein, 2. Vorsitzender des PRO BAHN-Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, fordert deshalb die beiden Abgeordneten erneut auf, sich für die Finanzierung des Lückenschlusses im Berufs- und Schülerverkehr zwischen ihren beiden Landkreisen einzusetzen und ebenso das Land, die vermeintlichen Finanzierungsprobleme angesichts der glänzenden Haushaltslage nicht länger auf dem Rücken der Berufspendler und Schüler auszutragen. Seitens des Grünen-Abgeordneten Oswald Metzger wird der Antrag von PRO BAHN unterstützt.
Verantwortlich für den Inhalt:
Manfred Blumenschein, 2. Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
Kontakt: Manfred Blumenschein Tel. 07583/1800
letzte Aktualisierung: 11/2024