Stuttgart/Freiburg (pb) - Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert mit Blick auf den heute erfolgten Durchschlag des Eisenbahntunnels unter dem St. Gotthard einen schnellen und umweltverträglichen Ausbau der Rheintalbahn.
Schon heute ist diese wichtige europäische Verkehrsachse überlastet. Sobald der Gotthardbasistunnel in Betrieb genommen wird, werden Güter- und Personenzüge noch mehr um die wenigen freien Trassen konkurrieren. Deshalb hat sich die Bundesrepublik Deutschland 1996 in einem Staatsvertrag mit der Schweiz dazu verpflichtet, die gesamte Rheintalstrecke von Karlsruhe bis Basel viergleisig auszubauen. Bisher sind aber erst 44 km zwischen Rastatt und Offenburg in Betrieb.
Für den weiteren Ausbau der gesamten Strecke rechnet die Bahn mit Kosten von 4 Milliarden Euro. Die Bundesregierung hat dafür aber bisher nur 400 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
"Es zeigt, wie massiv die Schiene insgesamt unterfinanziert ist, wenn nicht einmal völkerrechtlich bindende Verträge eingehalten werden", so Stefan Buhl, Landesvorsitzender von PRO BAHN. Das ist um so bemerkenswerter, als Stuttgart 21 gerade mit Verweis auf einzuhaltende Verträge unbedingt durchgesetzt werden soll.
Im Sinne der Fahrgäste und der Steuerzahler müssen verkehrlich sinnvolle und dringend notwendige Projekte schnellstens gebaut werden, um die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern. Dazu gehört der Ausbau der Rheintalbahn. "Es ist absolut unverständlich, dass zum Beispiel für den seit 1998 planfestgestellten 4,2 km langen Rastatter Tunnel kein Geld da sein soll, obwohl dieser Abschnitt allen Beteiligten seit langer Zeit als massives Nadelöhr bekannt ist", so Buhl.
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Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Baden-Württemberg, Tel. 0170/3077110letzte Aktualisierung: 11/2024