Radolfzell / Bad Schussenried - Gebannt wartet ganz Oberschwaben auf die Elektrifizierung der Südbahn, die noch immer nicht finanziert ist. PRO BAHN unterstützt und fordert ebenfalls den Ausbau, sieht aber auf der Strecke einige Probleme, die nichts mit dem fehlenden Fahrdraht zu tun haben. In einem Schreiben an die Landtagskandidaten der Wahlkreise Biberach, Ravensburg und Wangen bittet der Fahrgastverband um Antworten auf die offenen Fragen.
Der Focus bei den Fahrgastvertretern liegt nicht nur bei den großräumigen, fernverkehrsähnlichen Verbindungen wie der RE-Linie Stuttgart-Lindau. Sorge macht vielmehr, dass der Regionalverkehr buchstäblich an der Nachfrage vorbeifährt, weil seit dem Jahr 2007 eine 25 Kilometer lange Lücke zwischen Biberach und Aulendorf klafft, die kaum zu überwinden ist.
Das schränkt die Entwicklungsmöglichkeiten der Südbahn drastisch ein, weil die wirtschaftliche Entwicklung gerade an den kleineren Haltepunkten stattfindet, die nur von den nicht miteinander verbundenen Regionalbahnen erreicht werden.
Auch die RE-Linie Stuttgart-Lindau macht Sorgen: Zum Einen fällt ein drastisches Ungleichgewicht zwischen dem sehr guten Angebot am Nachmittag von Stuttgart in Richtung Schwaben auf, das morgens in der Gegenrichtung keine Entsprechung findet; zum Anderen drohen mit dem möglichen Wegfall des IRE-Sprinters Basel-Ulm massive Kapazitätsengpässe zwischen Ulm und Friedrichshafen.
Das Schreiben an die Landtagskandidaten ist beigefügt.
Kontakt:
Stefan Buhl, Vorsitzender PRO BAHN Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, Tel. 0170/3077110letzte Aktualisierung: 11/2024